Montag, 13. Dezember 2010

Weihnachten sind wir fast alle etwas besser

Heute ist der 13. Dezember, Weihnachten steht vor der Tür. Weihnachten das Fest der Liebe und der Besinnung. Bevor wir uns jedoch der Liebe und Besinnung hingeben gibt es noch viel zu tun. In Italien wird noch kurz über den Misstrauensantrag gegen Berlusconi abgestimmt. Die Mafien sammeln schnell noch Schutzgeld ein und begehen Raubüberfälle, damit man ein angemessenes Weihnachtsfest feiern kann. Otto Normalverbraucher rennt noch kurz von Laden zu Laden um die letzten Geschenke zu kaufen. Das Fest der Liebe und Besinnung welches seinen Ausdruck darin findet, dass der Normalbürger seiner politischen Pflicht des Konsums nachgeht.


Produktion und Konsum halten unser System auf den Beinen und erlauben uns an den drei Superevents unseres Systems teilzunehmen.

Weihnachten, Ostern und Sommerurlaub sind die drei Pfeiler unserer Marktwirtschaft, ob wir in unser System integriert sind können wir daran erkennen ob wir wirklich an diesen Superevents teilnehmen.

Am besten integriert sind Bürger die billig produzieren und teuer konsumieren, Arbeitnehmer welche keine staatlichen Leistungen fordern, für weniger als 2000 Euro brutto produzieren, ihren Neuwagen finanzieren lassen, täglich mindestens 50 km zwischen Wohnort und Arbeitsplatz zurücklegen, ihren Pauschalurlaub machen und auch zwischen den Events konsumieren.. Unsere Wirtschaft braucht ausländische Fachkräfte denn diese produzieren gerne für weniger als 2000 Euro im Monat, nehmen gerne auch längere Wege zum Arbeitsplatz in Kauf, benötigen selbst überteuerten Wohnraum, richten sich Schritt für Schritt komplett ein. Unser Wirtschaftswunder beruhte darauf, dass wir nach dem Krieg nichts mehr hatten und alles neu anschaffen mussten. Auch ausländische Fachkräfte kommen in Deutschland ohne etwas an und müssen alles neu anschaffen, so können wir also ein kleines Wirtschaftswunder improvisieren.

An Weihnachten werden die meisten von uns etwas besser, ein paar Krümmel unseres anscheinenden Wohlstands lassen wir dann für Menschen die wirtschaftlich schon längst nicht mehr integriert sind von unserem Gabentisch fallen. Die zunehmende Armut um uns herum gibt uns Sicherheit, sie zeigt uns, dass es uns doch noch gut geht und, dass wir nicht zu der Gruppe der Verlierer zählen. Wir sind noch integriert, liegen noch im Rennen. Weihnachten stürmen wir die Tempel des Konsums und besinnlich werden die welche nicht mit uns stürmen dürfen.

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